Seit über einem Jahr habe ich den Fotorucksack Flipside Trek BP 450 AW von Lowepro im Einsatz und möchte euch hier in einem kurzen Erfahrungsbericht und meine Meinung zu dem Rucksack schreiben und die Vor- und Nachteile zeigen. Wobei Nachteile sich eigentlich auf zwei beschränkt. Der BP 450 AW ist ein Fotorucksack, der sich von der Größe her sehr gut für Tagestouren eignet. Man bekommt seine Fotoausrüstung hinein, für Stativ und Wasserflasche ist an den Seiten genug Platz. Dann gibt es noch zwei weitere Fächer, dazu mehr unter Nachteile. Wer etwas weniger Platz benötigt kann auch alternativ sich den Flipside Trek BP 250 AW bzw. den BP 350 AW ansehen, die sind im Prinzip fast baugleich, aber jeweils noch eine Nummer kleiner als der 450. Optisch unterscheiden sich die drei Modelle bis auf ihre Größe eigentlich nicht.
Vorteile
Tragekomfort
Ich hatte den Fotorucksack inzwischen auf mehreren Touren im Einsatz, bei Eiseskälte und auch im Sommer bei ziemlich hohen Temperaturen und bin insgesamt sehr zufrieden. Speziell der Tragekomfort ist extrem gut, ich hatte bislang keinen Rucksack, der da auch nur ansatzweise herankommt. Auch vollgepackt mit Objektiven und Wasserflaschen hat mich der Rucksack nach 10-12 Stunden wandern nicht gestört, das kannte ich so noch nicht. Bei anderen Rucksäcken tun mir irgendwann immer die Schultern weh und ich finde keine richtig bequeme Einstellung. Lowepro hat hier wirklich gute Arbeit geleistet.
Verarbeitung
Die Verarbeitung ist Top, nach einem Jahr doch recht intensiver Nutzung funktioniert alles einwandfrei. Auch die Reißverschlüsse sind alle ok, der Vordere steht oft ziemlich unter Spannung, wenn ich da meinen Laptop reinquetsche. Die Materialien machen einen hochwertigen und robusten Eindruck. Nässe dringt auch nicht so schnell ein, falls es doch mal stärker regnet ist ein Regenschutz dabei. Ich habe den Rucksack auch ein paar mal in den Schnee gelegt oder auf nassen Untergrund gestellt, dadurch kommt auf jeden Fall so schnell keine Nässe ins Innere.
Flipside Funktion
Durch die Flipside Funktion muss man den Rucksack nicht abnehmen um an die Kameraausrüstung heranzukommen. Ich finde das ganz praktisch und gut umgesetzt. In der Praxis nehme ich den Rucksack trotzdem meistens ab, man ist ja doch oft etwas länger an einem Fotospot, stellt das Stativ auf etc.
Platz für die Fotoausrüstung
Richtig gut ist der Bereich für die Fotoausrüstung. Ich bekomme meine Sony alpha 7 II und drei Objektive sehr gut rein, dazu Filter und Sonnenblenden, passt alles wunderbar. Man kann die Fächer genau so einstellen, wie man sie braucht, dadurch bleibt alles stabil verpackt und fliegt nicht in der Gegend rum. Die Fächer sind durch die Zwischenelemente auch gut gepolstert.

Nachteile
Der Rucksack ist wirklich Top, aber zwei Punkte stören mich jedoch am Lowpro 450 BP:
- Das vordere Kompartiment ist einfach zu klein. Ich bekomme dort nicht einmal mein 13 Zoll Surface-Laptop vernünftig hinein. Da passt ein E-Book Reader rein oder ein Tablet und eine Zeitung und das wars. Vielleicht noch eine SD-Karte und ein Kugelschreiber dazu. Das ist zumindest für mich einfach nicht praxistauglich. Aber das mag für andere ok sein. Fairerweise muss man sagen, dass dieses Fach auch nur als Cradle-Fit Fach für 10 Zoll Tablets von Lowepro beworben wird.
- Auch der zweite Kritikpunkt betrifft ein Kompartiment und zwar das über der Fotoausrüstung. Liebe Lowepro-Ingenieure, habt ihr das mal in der Praxis getestet? Ich vermute nicht. Der Boden dieses Fachs ist nur an einer Seite angenäht und ansonsten mit einem Klettverschluss befestigt. Ich verstehe durchaus die Idee dahinter: man kann auch größere Gegenstände in den Rucksack packen, wenn man die Klettverschlüsse öffnet. Aber: Was passiert nach ein paar Stunden wandern? Der Klettverschluss geht durch die permanente Bewegung auf und der Inhalt des Fachs verteilt sich in den Bereich mit der Kamera und den Objektiven. Nach der ersten Wanderung hatte ich einen Haufen Rosinen und Nüsse zwischen den Objektiven – da kann man dann erst später drüber lachen. Sobald sich etwas in diesem Fach befindet, das ein bisschen Gewicht hat, geht der Klettverschluss auf, egal wie gut man ihn befestigt. Letztendlich kann man in dieses Fach keine kleinen Dinge unterbringen die sehr leicht sind oder die gefahrlos nach unten durchfallen können. Ich habe jetzt mit einer Tupperdose eine Lösung gefunden, da kommt alles rein und sie kann aufgrund der Größe nicht nach unten durchfallen. Optimal ist etwas anderes…



Fazit
Insgesamt ist der Lowepro Fotorucksack absolut empfehlenswert. Bei der Preisklasse erwartet man eine sehr gute Verarbeitungsqualität und guten Tragekomfort und das bekommt man definitiv! Die Gestaltung der Fächer im Rucksack gefällt mir persönlich nicht, aber das sieht vermutlich auch jeder etwas unterschiedlich. Letztendlich habe ich mich damit auch arrangiert. Wer einen hochwertigen Fotorucksack für eintägige Wandertouren sucht, sollte sich den Lowepro unbedingt einmal ansehen. Die Preise sind inzwischen auch akzeptabel: Der Originalpreis vom Hersteller lag mal bei 261,29 €, wurde aber inzwischen deutlich reduziert. Bei Amazon kostet er momentan um die 120 €.
Wenn ihr Fragen zum Fotorucksack habt, schreibt sie gerne in die Kommentare!