Praxistest und Erfahrungsbericht: Tamron 17-28mm F/2.8 Di III RXD

Ich bin seit einiger Zeit im Besitz des Tamron 17-28mm für Sony E-Mount (hier bei amazon*) und möchte euch in diesem Artikel etwas an meinen Erfahrungen mit dem Objektiv teilhaben lassen. Vor kurzem war ich für eine Woche in den Alpen und hatte neben den 17-28 auch das neue Reisezoom von Tamron dabei, das 28-200mm, den Praxistest dazu findet ihr hier.

Dies ist ein Erfahrungsbericht, kein Labortest, es geht also weniger um Pixelpeeping, als vielmehr darum, wie sich das Objektiv im praktischen Einsatz schlägt. Dazu gibt es ein paar Beispielfotos die ich mit dem Tamron 17-28mm gemacht habe. Ein Erfahrungsbericht ist natürlich auch immer etwas subjektiv, da sich die Erwartungshaltung an ein Objektiv unterschieden. Die technischen Details zum Objektivbau lasse ich hier auch weg, die gibt auch auf vielen anderen Seiten.

Zur Transparenz: Das Objektiv habe ich selber gekauft also keine Leihgabe und ich habe auch keinen Kontakt zu Tamron.

Wofür ist das Tamron 17-28mm geeignet?

Das Tamron 17-28mm F/2.8 Di III RXD ist ein recht lichtstarkes Weitwinkelzoom und eignet sich vor allem für Landschaftsfotografie, aber natürlich auch für Architekturaufnahmen. Die Offenblende von 2.8 ermöglicht auch Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen. Preislich ist das 17-28mm für ein Weitwinkelzoom recht günstig, Tamron fährt die Strategie eine gute Abbildungsleistung mit einem günstigen Preis zu verbinden. Aktuell ist das Objektiv zu einem Straßenpreis von ca. 800 Euro zu bekommen. Im Vergleich dazu ist das Sigma 14-24mm F2.8 DG DN Art über 600 Euro teurer, zugegeben dafür auch mit etwas mehr Weitwinkel. Tamron setzt bei alles seinen neuen Objektiven auf ein 67mm Filtergewinde. Das ist ein großer Vorteil, man muss nur einen Filter kaufen und kann den an allen Tamron-Objektiven nutzen. Gerade hochwertige Filter können noch einmal richtig ins Geld gehen und Tamron hat hier klar die Zielgruppe mit begrenztem Budget im Visier und setz das meiner Meinung nach gut um. Auch die Naheinstellgrenze ist, wie bei den anderen Tamron Objektiven für Sony E-Mount sehr gering, womit sich auch Blüten oder Insekten sehr nahe ran holen lassen. Je nach Brennweite liegt sie zwischen 19 und 26 cm.

Positive Erfahrungen mit dem  Tamron 17-28mm

Robustheit und Spritzwasserschutz

Genau wie das Tamron 28-200 macht auch das 17-28mm einen robusten Eindruck. Es wirkt nicht ganz so wertig wie die Sigma und Sony Objektive aber keinesfalls billig. Mir ist das Objektiv einmal aus ca. 50 cm Höhe auf einen Felsen gefallen, der Filter war danach im Eimer, aber das Objektiv hat keinen Schaden genommen. Der Spritzwasserschutz funktioniert auch tadellos. Einmal Starkregen und drei Locations an einem Wasserfall bzw. Stromschnellen haben das Objektiv richtig nass werden lassen, also nicht nur ein wenig Spritzwasser. Auch hier keine Probleme, es ist kein Wasser eingedrungen man braucht also keine Panik zu bekommen, wenn das Objektiv mal etwas nass wird.  

Lichtstärke

Mir ist hohe Lichtstärke wichtig und war definitiv mit ein Kaufgrund für das Objektiv. Gerade beim Fotografieren in der Dämmerung kann man den ISO Wert niedrig lassen und verhindert so Rauschen im Foto.  Für die reine Landschaftsfotografie mag das nicht so wichtig sein, da man eh meistens mit Stativ arbeitet und die Belichtungszeit anpassen kann, aber wenn man auch gerne mal Tiere mit ablichtet oder die Milchstraße fotografiert (habe ich leider noch nicht testen können) machen die 2.8 schon Sinn. Gebraucht habe ich die hohe Lichtstärke vor allem dort, wo ich kein Stativ aufbauen konnte oder die Kamera in  einer Position gehalten habe, die mit Stativ nicht möglich war. Beispielsweise habe ich am Rand eines Sees fotografiert, dort war es derart sumpfig, dass ich mit dem Stativ nicht arbeiten konnte.

Tamron 17-28mm F/2.8 Di III RXD: F3.2 1/125 Sek. ISO 80 17mm

Bildqualität

Mit der Bildqualität bin ich extrem zufrieden. Die Bildschärfe ist ausgezeichnet, sicher haben andere Objektive im Labor noch mehr zu bieten aber an meiner 24MP A7 II reicht das vollkommen. Ich wäre nicht bereit hier für etwas mehr Schärfe, die in der Praxis so gut wie keine Rolle spielt mehr Geld auszugeben.

Mir gefallen die Bilder mit dem Objektiv sehr gut, Farben, Kontrast, alles wunderbar! Die Sonnensterne sehen schön aus und ich hatte keine Probleme mit chromatischen Abberationen oder Lensflare, Gegenlichtaufnahmen sehen auch gut aus.

Autofokus

Der Autofokus arbeitet wie man es erwartet, ich hatte keinerlei Probleme damit. Er ist schnell und präzise, ich hatte nicht ein einziges Foto, das ohne nachvollziehbarem Grund falsch fokussiert war. Ich bei ungünstigen Lichtverhältnissen hat der Autofokus einwandfrei gearbeitet. Da ich keine Videos mache, habe ich nicht auf die Lautstärke geachtet.

Tamron 17-28mm F/2.8 Di III RXD: F9 1/8 Sek. ISO 80 17mm

Negative Erfahrungen – Was mit am Tamron 17-28 nicht gefällt.

Hier kann ich eigentlich nicht viel schreiben. Ich wünschte das Objektiv wäre noch etwas weitwinkliger. Wenn ich meine Bilder so ansehe, dann fällt auf, dass ich oft am unteren Ende also mit 17mm fotografiert habe und ich erinnere mich an die ein oder andere Situation, wo ich sehr gerne 14mm gehabt hätte. Ich fotografiere gerne an Klammsteigen und in Schluchten, wo es eben meistens nicht möglich ist sich vom Motiv wegzubewegen – wobei möglich vielleicht, aber nicht unbedingt gesundheitlich empfehlenswert. Evtl. werde ich mir dafür noch eine Ultraweitwinkel-Festbrennweite anschaffen, da ich das Tamron nicht mehr hergebe.

Fazit

Ich kann das Tamron 17-28mm F/2.8 Di III RXD uneingeschränkt empfehlen. Das Preis-Leistung Verhältnis ist meiner Ansicht nach extrem gut und ich konnte keine Schwächen an dem Objektiv feststellen. Rein subjektiv gefallen mir die Bilder, die ich damit gemacht habe richtig gut und das 17-28 könnte sich zu meine Lieblingslinse entwickeln. Ich hatte insgesamt fünf Objektive auf der Reise dabei und habe weit mehr als die Hälfte der Fotos mit dem  Weitwinkelzoom von Tamron gemacht.

Aber man sollte sich aber vor dem Kauf klar machen, was 17mm bedeutet. 14mm, wie sie beispielsweise das Sigma Weitwinkelzoom bietet und 17 mm klingen nach wenig Unterschied, machen in der Praxis aber einiges aus.

Tamron 17-28mm F/2.8 Di III RXD: F14 1/30 Sek. ISO 80 28mm

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